Wenn zum Pfingstfest, am 8. Juni 2014 die Missa brevis in C, KV 220 für Soli, Chor und Orchester von W.A. Mozart erklingt, dann liegt das nicht nur am hohen Kirchenfest. Denn der Chor der Basilika St. Severin begeht dann auch sein 125-jähriges Bestehen.
Wenn dann im Festgottesdienst u. a. Kyrie und Gloria aus der so genannten "Spatzenmesse" vom Kirchenchor gesungen werden, so geschieht dies auch stellvertretend für Priester und Gemeinde. Der Chor übernimmt somit bei festlichen Gottesdiensten Teile der Liturgie.
Im 1889 gegründeten Kirchenchor, zunächst nur aus Sängern bestehend, durften ab 1925 auch Frauen mitsingen. Die damals stolze Zahl von ca. 60 Sängerinnen und Sängern schrumpfte in den Kriegsjahren auf 26 Mitglieder zusammen.
Von Choraufführungen vor und während des Krieges liegen kaum Unterlagen vor. Man darf aber davon ausgehen, dass bei vielen festlichen Gottesdiensten, wie auch heute, der Chor mitgewirkt hat.
Die Mitarbeit von Chormitgliedern in den Gremien der Pfarre war immer üblich.
Man wäre nicht in Köln, wenn der Chor den Karneval unbeachtet gelassen hätte. Von 1968 bis 2011 betreuten u. a. Wilfried Esser und Wolfgang Bröling die Chorsitzung.
1981 zum 100jährigen Jubiläum der "Großen Kölner KG" komponierte Werner Brock die "Kölsche Mess" – Text Ria Wordel: "Här hür uns rofe". Drei Kölner Chöre sangen im Festhochamt in St. Aposteln. Der Chor von St. Severin war auch dabei. Anschließend produzierte der WDR eine Schallplatte.
Erwähnt seien die Chorleiter der Nachkriegszeit: Karl Schmitt, Alfred te Laak, Joachim Riepen, Franz Josef Franzen und heute Gerd Schmidt.
Die Vorsitzenden, seit 1961 erstmals: Fritz Wermelskirchen, Hans Piwonka, Jürgen Böttcher und Dr. Hartmut Hilgers.
Die Zukunft des Chorgesangs in St. Severin scheint durch das Bestehen von Kammer-, Jugend- und Kinderchor gesichert zu sein – zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen.