Severin-Statue

Für den Gemeindebrief der Kartäuserkirche Köln, unserer evangelischen Schwesterngemeinde, hat Pfarrer Bonhoeffer im Frühjahr 2018 den nachfolgenden Artikel verfasst, den wir gerne übernehmen – auch als, wenngleich kleines, ökumenisches Zeichen.

Ein etwas verschmutzter Herr

Der Herr ist bekannt? Nun, ich muss zugeben, ich wusste bis vor Kurzem nichts von dem Herrn. Auch nicht von seinen Problemen. Das mögen mir die Ureinwohner des Severinsviertels nachsehen. Das ist Severin. Ganz bewusst Severin. Nicht Sankt Severin. Woran man das erkennt? Gar nicht. Severin oder auch der heilige Severin hat kein eigenes Zeichen. Wie zum Beispiel Petrus. Ihn erkennt man an dem Schlüssel. Wo der Herr steht? Was er tut? Nun, er steht an der südlichen Auffahrt zur Severinsbrücke neben St. Johann Baptist und hebt seine segnenden Hände über die Autofahrer. Das tut er seit 1968, also seit 50 Jahren. Aufgestellt hat ihn am 28. November die Stadt Köln. Neun Jahre, nachdem die Brücke eingeweiht wurde. Nun ist Severin in die Jahre gekommen. Aber vor allem haben ihm und seinem Bischofsstab der Zahn der Zeit und der Dreck der Autofahrer zugesetzt. Irgendwie haben die Autofahrer es ihm nicht gedankt, dass er die Hand über sie hält.

Jetzt hat sich eine kleine Initiative gebildet, die es sich zur Aufgabe macht, dieses Denkmal fachgerecht reinigen zu lassen und die Schäden zu beheben. Dazu werden Angebote von Fachleuten eingeholt. Anstoß dazu war die Wahl dieses Denkmals zum Denkmal des Monats März 2018 durch den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL).
Neben Rudolf Conrads, RVDL, gehören bis jetzt dazu: Ursula Jünger, Sprecherin der Initiative und Vorsitzende des SeverinsBürgerpreises e.V.; Alexander Hess, Vorsitzender des RVDL-Arbeitskreises "Denkmal des Monats"; Johannes Hillebrand, Bildhauer und Sohn des Schöpfers des Denkmals, Prof. Elmar Hillebrand; Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt; Franz-Josef Knieps, Mitglied des Kulturausschusses der Stadt Köln; Dr. Joachim Oepen, Kirchenvorstand St. Severin; Eusebius Wirdeier, Fotograf; Mathias Bonhoeffer, Pfarrer Kartäuserkirche.

Weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind herzlich willkommen.

Willkommen wird später dann auch Geld sein, um die Reinigung und Restaurierung finanzieren zu können.

Von Eusebius Wirdeier stammt auch das Fotobuch "Severin renoviert", das zum Preis von 15,- € in der Kirche St. Severin und im örtlichen Buchhandel zu erwerben ist.