Sagen Sie uns etwas zu sich und Ihrem Restaurierungsatelier?
Ich stamme aus Franken und habe mich nach mehrjährigen Restaurierungspraktika entschieden, nach Köln zu gehen und hier an der Fachhochschule "Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut" zu studieren. Statt nach dem Diplom-Abschluss wieder in meine alte Heimat zu gehen, habe ich 1993 mit Studienkolleginnen hier das Restaurierungsatelier "GRUPPE Köln" aufgebaut. Heute arbeiten im Büro vier festangestellte Kollegen/innen auf dem Gebiet der Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgütern – im Fachbereich Gemälde und Skulptur - aus Museen, Galerien, Kirchen, Kunstsammlungen, Versicherungen und Privatbeständen.
Was muss am Schreinsgehäuse gemacht werden, und was ist Ihre Aufgabe dabei?
Nachdem das Schreinsgehäuse in der Bischofskapelle aufgestellt worden ist, konnten wir den Zustand genauer in Augenschein nehmen und vor allem Untersuchungen zur Konstruktion und zum Alter des Gehäuses vornehmen. Bisher lagen dazu keine verlässlichen Informationen vor. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Gehäuse im Kern aus der Erbauungszeit des Hochchores im 13. Jahrhundert stammt.
Ich selber bin für die Reinigung, Restaurierung und Konservierung der bestehenden Farbfassungen des Gehäuses verantwortlich. Die heutige Farbfassung stammt von Friedrich Wilhelm Mengelberg (1837–1919, deutsch-niederländischer Maler/Bildhauer) und ist im 19. Jahrhundert aufgebracht worden. Wenn man die Oberflächen aus der Nähe betrachtet fällt auf, dass sich über die Jahre und Jahrzehnte eine dicke Schmutzschicht auf den Holz– und Metalloberflächen gebildet hat. In Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege wird der Zustand der Farbflächen erfasst und daraufhin festgelegt, welche Maßnahmen zur Erhaltung notwendig sind.