"Ich treffe keine Entscheidung, bevor ich sie nicht mit dir besprochen habe", sagte die langjährige Freundin, mit der ich viele Jahre regelmäßig gewalkt bin, dabei alle Themen des Lebens in großem gegenseitigem Vertrauen bedacht habe. Gegenseitige Einladungen mit oder ohne Partner, Konzertbesuche, Wanderurlaube, Wochenendreisen ... die Freundschaft war fester und wichtiger Bestandteil meines Lebens.
Und dann kommt ohne Vorwarnung die Mitteilung der inzwischen seit einer Weile alleinlebenden Freundin, dass sie nach Süddeutschland zieht. Ich erfahre keinen Grund. Ein letztes Mal gehen wir miteinander essen, ich bin sprachlos im wahren Wortsinn.
Natürlich bin ich eingeladen, sie zu besuchen, es gibt einen kurzen Mail- und einen Telefonkontakt … und dann ist Stille. Mails, Anrufe und ein Brief bleiben unbeantwortet.
Nach einer Weile entscheide ich mich, meinerseits einen Schlusspunkt zu setzen. Ich schreibe einen Brief, in dem ich mich für die guten gemeinsamen Jahre bedanke, das mir unverständliche Ende bedauere, es akzeptiere und gute Wünsche für sie ausspreche.