Zugleich tut mir gut zu wissen: Trotz aller Widrigkeiten, die eine "Kirche von oben" in den letzten Jahren verstärkt mit sich bringt, weiß ich die Gemeinde in guten Händen. Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand sind gut aufgestellt; viele Menschen haben den Mut, ihre Charismen (Gaben und Fähigkeiten) selbstbewusst einzusetzen. So bringen sie unter anderem in einer bunten Vielfalt von Gottesdiensten ihre Ideen und Gestaltungen ein; der Caritaskreis leistet hervorragende Arbeit, nach wie vor bin ich begeistert von "Keiner geht allein…", um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Wie bereiten Sie sich selbst vor auf den Abschied?
Ich habe schon vor einer Weile begonnen, bestimme Aufgaben abzugeben und in bewährte Hände zu legen, zum Beispiel im Kirchenvorstand. Abgeben und Delegieren war mir in den letzten Jahren zunehmend nicht nur im Hinblick auf meinen Abschied ein Anliegen, sondern sowohl aus der Bibel begründet als auch aus meinem dienenden Amtsverständnis, damit eine gute Fortführung der Arbeit unter anderem auch mit einem neu sich gründenden "Team von Verantwortlichen" gelingen kann.
Zum Abschied gehört leider auch, eine neue Wohnung zu finden – eine, zu der mein Bauchgefühl ja sagt. Je nachdem, wo diese Wohnung sich befindet, werde ich dann entscheiden, ob und wo ich mich im gottesdienstlichen und seelsorglichen Bereich so einbringe, wie es für mich und den Ort passt. Aber bevor das geschieht, muss ich mich von Vielem trennen, das sich in 31 Jahren angesammelt hat. Das fällt mir schwer, und besonders schwer fällt es mir bei den Büchern, die ich keinesfalls alle mitnehmen kann.
Aber ich nehme Anderes mit: Ich habe so viel Schönes erlebt an diesem Ort, dafür werde ich immer dankbar sein. Wie viele musikalische, biblische oder andere Talente haben sich entwickelt, manche für eine Weile, andere dauerhaft. Es gab viele spannende Begegnungen in dieser Zeit, die mich geprägt und auch verändert haben. Auch das gemeinsame Feiern habe ich genossen. Und ich wünsche der Gemeinde von ganzem Herzen, dass sie die Fähigkeit, das Leben und den Glauben zu feiern, weiterhin behält.