Christel S. gehört dem Caritaskreis an, dessen Mitglieder Geburtstagsbesuche und Krankenhausbesuche machen.
Ich mache schon seit Jahren Besuche im Krankenhaus und bringe die Grüße und Genesungswünsche der Pfarrgemeinde mit einer schönen Blumenkarte– jetzt in den Coronazeiten darf ich es leider nicht. Ich vermisse das, denn ich bekomme bei den Besuchen so viel zurück. Ich freue mich an der Freude, die ich machen kann. Natürlich gibt es auch belastende Erfahrungen, wenn jemand sehr schwer krank ist, aber auch und gerade dann spüre ich, wie wichtig mein Besuch ist.
Eine Begegnung im "Severinsklösterchen" ist mir ganz besonders in Erinnerung. Helga lag mit anderen zusammen im Zimmer, als ich kam. Obwohl ich gerade wenig Zeit hatte, weil so viele weitere Besuche anstanden, und ich nur kurz mit ihr sprechen konnte, spürte ich sofort und spontan meine Sympathie für sie. Sie erzählte mir später, dass es ihr genau so ging.
Wir sind uns dann im Viertel immer mal wieder begegnet, haben uns freundlich gegrüßt und irgendwann beschlossen, einen Kaffee miteinander zu trinken. Daraus ist inzwischen eine wunderbare Freundschaft geworden. Wir sind in ähnlichem Alter, teilen viele Interessen, treffen uns regelmäßig. Wie schön, wenn einem das im Alter geschenkt wird! Aber man muss auch aus der Hütte gehen, damit man diese guten Erfahrungen machen kann.
Auch wenn ich als "Abgesandte" der Pfarrgemeinde Seniorinnen und Senioren zum Geburtstag gratuliere, gibt es ganz besondere Begegnungen. Es ist einfach schön zu erleben, wie viel Freude man auslöst. Besonders schön war kürzlich der Besuch bei einer 85-Jährigen, die ganz karnevalsverrückt ist und mich mit ihrer lebendigen Begeisterung angesteckt hat.
Viele kenne ich schon, weil ich jedes Jahr hingehe, und die warten dann schon auf mich. Ich hoffe, dass ich diese Besuche noch lange machen kann, immerhin bin ich auch schon 80 Jahre alt und bin dankbar, dass ich dieses Alter erreicht habe.
Christel S.