Ulrich E., Oberstudienrat
Dankbarkeit hat für mich und mein Leben eine große Bedeutung. Ohne dankbar zu sein, kann meines Erachtens ein Leben nicht wirklich gelingen, geschweige glücklich werden. Stellvertretend für die vielen Aspekte seien hier zwei angesprochen: Meinen Eltern bin ich dankbar, dass sie mich im Glauben erzogen haben und zwar derart, dass er im Leben trägt. Die so entstandene Gott–Mensch–Beziehung war der entscheidende Antrieb in meinem Leben. Uns Kinder entließ unsere Mutter kein einziges Mal, ohne uns ein Kreuzzeichen auf die Stirn zu machen.
Für meine Kinder bin ich dankbar, aber auch ihnen bin ich dankbar. Sie haben mir zuweilen unbewusst die Augen geöffnet: Eine Situation in einem Restaurant – wir waren gewohnt, vor dem Essen ein Tischgebet zu sprechen. Im Restaurant verzichteten meine Frau und ich darauf aus Gründen, die der Leser sicher erahnen mag, worauf unser Sohn uns bzw. unsere Feigheit regelrecht entlarvte mit der Frage: "Warum beten wir eigentlich nicht hier vor dem Essen?" Meine Frau und ich, wir schämten uns gleichermaßen und versuchten die Petrus-Schwäche fürderhin abzulegen, was uns bis heute gut gelingt.