Verweist St. Johann Baptist also schon durch sein Patrozinium auf das Sakrament der Taufe, gilt dies mehr noch für das imposanteste Taufbecken in den fünf Kirchen unserer Kirchengemeinde St. Severin: Mehr als zwei Meter hoch ist das massive, 1566 gestiftete Taufbecken aus Messing.
Seit der Wiedereröffnung von St. Johann Baptist 2009 (nach den Wiederherstellungsarbeiten aufgrund der Beschädigungen durch den U-Bahn-Bau) steht es vor der durchfensterten Südwand, so dass „die Einrichtung des Taufortes am hellsten, lichtesten Ort in der Kirche metaphorische Bedeutung“ (D. Meiering) erhält.
Den schlichten Deckel krönt eine Figur Johannes des Täufers, der in seiner ausgestreckten Hand eine Taufschale hält. Dieser Deckel hat ein solches Gewicht, dass er nur von einem geschmiedeten Schwenkkran aus Eisen bewegt werden kann, wofür der Haltering auf dem Kopf der Johannesfigur notwendig ist.
Gleich mehrfach ist auf dem Taufbecken ein Wappen vertreten, welches zusammen mit einer Inschrift den prominenten Stifter erkennen lässt: Arnold von Siegen (1484-1579), kaiserlicher Rat, Kölns Bürgermeister und Kirchmeister von St. Johann Baptist.
Er ließ seiner Pfarrkirche reiche Stiftungen zukommen an Kirchenausstattung und für den Kirchenbau, aber auch für den Armenfonds, was der heutigen Pfarrcaritas entspricht. An alle diese großzügigen, gewiss auch aus eigenem Repräsentationsbedürfnis getätigten Schenkungen erinnert heute im Kirchenraum alleine noch das Taufbecken.
Hier wurden über mehr als 400 Jahre die Täuflinge der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist im Namen des dreifaltigen Gottes getauft und in die Gemeinschaft der Glaubenden aufgenommen, und auch heute noch finden hier gelegentlich Taufen aus dem Umfeld der Jugendkirche – als solche wird St. Johann Baptist seit 2009 genutzt – statt.