Wirksame Zeichen

Immer weniger Menschen wissen etwas über die Bedeutung der Zeichen bei einer Taufe, wozu das weiße Taufkleid, die Kerze, das Wasser, das Chrisam-Öl?

 

Der Glaube an den einen Gott, der es gut mit uns meint, lebt von konkreten Anlässen und Erfahrungen. In den Sakramenten wird die Nähe und Zuwendung Gottes in sichtbaren Zeichen und Handlungen spürbar und erlebbar.

Zeichen und Worte gehören für Menschen zusammen, wenn Bedeutsames zum Aus­druck gebracht werden soll. Dies gilt gerade auch für die Sakramente. Sakramente sind Zeichenhandlungen, über die deutende Worte gesprochen werden. Nach unserem Glauben wird durch dieses Wort-Tun das Heilswirken Jesu Christi in besonderer Weise in der Gegenwart wirksam für die Menschen, über die es ausgesprochen wird. Die Symbol-handlungen bei der Taufe sind: das Übergießen mit Wasser, die Salbung mit Chrisam-Öl, die Überreichung des weißen Kleides, die Übergabe der brennenden Taufkerze und die Durchführung des Effata-Ritus.

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Wasser, unscheinbar und unbeschreibbar, bedeutet Leben. Menschen verdursten viel schneller als sie verhungern. Wasser steht aber auch für Tod. Meterhohe Meereswellen oder Überschwemmungen können Menschen die Existenz und das Leben nehmen. Wasser ist damit ein geeignetes Zeichen, um deutlich zu machen, dass mit der Taufe der erhöhte Herr das Kind mit in seinen Tod hineinnimmt, damit es – durch diesen Tod hindurch gegangen – in der neuen Schöpfung ein nicht endendes Leben habe.

Der König von Israel wurde durch die Salbung mit Chrisam-Öl zum "Sohn Gottes", zum Mitglied der göttlichen Familie. Näher konnte ein Mensch Gott nicht kommen. Ähnliches geschieht mit dem Täufling in der Taufe. Es wird zum Kinde Gottes, und das heißt: von Gott gewollt, für Gott von Bedeutung, in Gottes Augen unersetzbar.

Für diese völlig neue Existenz, für diese Verwandlung in der Taufe steht das weiße Kleid. Ein neues Kleid für ein neues Leben, ein weißes Kleid, weil vor Gott durch den Herrn entschuldet, schuld-los.

Dieses neue Leben, diese neue Schöpfung verdanken wir alleine dem Tod des Jesus von Nazareth, der als zur Rechten Gottes Erhöhter für die Menschen Weg, Wahrheit und Leben ist. Er ist wie ein Licht, das in der Dunkelheit den Weg weist, indem seine Botschaft zu einem gelingenden Leben führt. Die Taufkerze wird an der Osterkerze, dem Sinnbild des auferweckten Herrn, entzündet und weist damit auf Christus als Licht im Leben hin.

Schließlich kann ein weiteres Zeichen bei der Spendung der Taufe gesetzt werden, das aber nicht vorgeschrieben ist, der Effata-Ritus. Effata, d.h. öffne dich. Mit der Berührung von Ohren und Mund des Täufling wird deutlich gemacht, dass es das Wort Gottes vernehmen und den Glauben bekennen soll.

Barthel Schröder, Diakon

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