Im Sommer 2014 bekam ich einen Arbeitsplatz in Neuss, und nach langen Überlegungen entschlossen wir uns nach Neuss zu ziehen. Wir wollten dieser Stadt eine Chance geben, fanden eine schöne Wohnung und hatten durch das Einrichten anfangs positive Erlebnisse. Trotzdem blieb ein Gefühl von Fremdheit, das wir zu überspielen versuchten, indem wir uns einredeten , dass man sich auch erst einmal einleben und die Stadt kennenlernen muss. Also fuhren wir auch in Neuss viel mit dem Rad durch die Stadt, besuchten Gottesdienste, gingen einmal in der Woche zum Aquajogging – doch der Versuch, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, scheiterte.
In Köln hatten wir immer das Gefühl, wenn wir rausgehen, irgendwie zu den Menschen und Geschehnissen dazuzugehören. In Neuss hatten wir das Gefühl, dass die Leute am liebsten unter sich bleiben, keinen in ihr soziales Gefüge aufnehmen. So bekamen wir keinen Anschluss, blieben immer unter uns, verspürten keine Herzlichkeit. Schnell fassten wir den Entschluss, wieder nach Köln zurückzukehren.
In Köln angekommen hatten wir beide den Eindruck, nie weg gewesen zu sein, hatten direkt wieder Anschluss in der Gemeinde, und in Köln gab es viele Verbindungspunkte durch positive Erinnerungen, Arbeit und Freunde.
♦
Anna B