Liebe Leserin, lieber Leser,

schnell und einhellig fand die Redaktion ein Thema für das Weihnachtsheft: Geschwister. Lebhaft haben wir zunächst eigene – ältere und jüngere – Erfahrungen mit Geschwistern ausgetauscht, auch die Erfahrung der Geschwisterlosigkeit.
 

Was hat diese Thematik mit unserem Glauben zu tun? Wir Menschen sind geschaffen auf ein Du hin: "Der Mensch wird am Du zum Ich" – so der bekannte Ausspruch des jüdischen Philosophen Martin Buber. Mit Geschwistern kann jemand im familiären Kontext mit einem vertrauten Du reifen und wachsen, auch in Auseinandersetzung und Konflikt.
 

Sicher ist es kein Zufall, dass die Bibel viele Erzählungen von Geschwistern enthält mit allen Facetten dieser Beziehungen – von Kain und Abel im Alten Testament bis zu Maria und Martha im Neuen Testament.
 

Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche haben uns an ihren Erfahrungen und Erlebnissen in ihren 
geschwisterlichen Beziehungen teilhaben lassen, zum Beispiel als Zwillinge oder als Geschwister mit großen Altersunterschieden. Eine Familienberatungsstelle informiert über Chancen und Risiken des geschwisterlichen Aufwachsens in einer "Patchworkfamilie". Und wir haben dazu eingeladen, einmal in biblische Geschwisterrollen zu schlüpfen und Auskunft zu geben über die dabei entstehenden Gefühle und Gedanken.
 

Wie Jesus, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern, mit seinen Geschwistern aufgewachsen ist, haben die Evangelisten und Paulus leider nicht überliefert, auch sprechen sie nur von Brüdern, namentlich von Jakobus.

-®SilviaBins_9086 (c) SilviaBins

Ob Sie das Fest mit oder ohne Geschwister begehen – 
wir wünschen Ihnen frohe und friedvolle Weihnachten!
 

Für die Pfarrbriefredaktion, 

Ingrid Rasch