Gisbert H.
ist Leiter des Flüchtlings-Wohnheimes in der Vorgebirgstraße, in dem etwa 180 Menschen zum Teil längerfristig, zum Teil nur vorübergehend wohnen.
Auf die Frage, was ihn glücklich macht, nennt der Diplom-Politologe seine Aufgabe und seinen Arbeitsplatz. Mehr als 10 Jahre hat er in Krisen- und Konfliktgebieten vieler Länder gearbeitet. Fernweh war das Motiv, aber mehr noch der Wunsch, sich einzusetzen und etwas zu bewirken. Seine Frau hat er dabei kennengelernt, mit ihr teilt er dieses Engagement. "Jetzt habe ich die Welt hier vor Ort gefunden", meint er lächelnd, "das ist ein Glück für mich. Die Menschen wissen, dass ich viele der Orte kenne, aus denen sie geflohen sind – das erleichtert den Zugang."
Glücklich macht ihn, eine Arbeit zu haben, die unmittelbar sinnstiftend ist trotz hoher Frustration. Die bleibe nicht aus bei den schwierigen Lebensbedingungen der Heimbewohner. Glücklich machen ihn auch seine beiden Zwillingssöhne, gerade ein Jahr alt, die einige Stunden am Tag in seiner Obhut sind. "Aber manchmal wird es mir auch zu viel, schlaflose Nächte, das Gefühl, nicht krank werden / sein zu dürfen, immer präsent sein …"
Ganz zum Schluss fällt ihm noch ein ganz anderer, nicht ganz alltäglicher Glücksfaktor ein – die Ausbildung im Gleitschirmfliegen, die er begonnen hat.