Liebe Leserin, lieber Leser,

Zugegeben: kein leichtes Thema, das wir für diesen Pfarrbrief gewählt haben. Motiviert dazu haben uns die vielen und eindrucksvollen Symbole gerade in der Fasten- und Osterzeit.

Wir alle kennen und verwenden den Begriff "Symbol". Aber schon unser Sprachgebrauch wird der tiefen Bedeutung des Begriffes nicht gerecht. Oft wird gesagt, etwas sei "nur symbolisch" und damit nicht wirklich. Das verkennt, was ein Symbol ist und leistet. Im Symbol wird eine Wirklichkeit vermittelt, die wir mit unseren Sinnen nicht zu erfassen vermögen. "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.", sagt der kleine Prinz in der gleichnamigen Erzählung von Saint-Exupéry – und spricht damit eine tiefe Wahrheit aus.

Wir Menschen sind Symbolwesen, Doppelwesen aus Leib und Geist. Wir brauchen so etwas wie Symbole, um das auszudrücken und mitzuteilen, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, was wir denken und fühlen. Am Verhalten von kleinen Kindern kann man das gut erkennen. Wenn sie zum ersten Mal in der Kita übernachten, nehmen sie von zu Hause ein Kuscheltier mit. In Wirklichkeit nehmen sie aber nicht dieses Stück Stoff mit. Sie nehmen das Zuhause mit, und das ist im Anfühlen und Riechen für sie ganz gegenwärtig. Für alle geistigen Phänomene wie Heimat, Sehnsucht, Liebe, Trauer, ... brauchen wir Menschen "Übersetzungshilfen". Wir brauchen sinnlich Erfassbares, in dem das Geistige verkörpert ist, eben Symbole.

Wie sich das im normalen Leben zeigt, aber erst recht in der Kunst und insbesondere in der Religion, das wird in unterschiedlichen Artikeln dieses Pfarrbriefes lebendig. Vielleicht lädt es Sie ein, Symbole zu entdecken, die Ihnen persönlich besonders wichtig sind – kleine und private, allgemeine, Gegenstände oder auch Symbolhandlungen. Außerdem finden Sie im Heft kurze Beschreibungen einzelner religiöser Symbole, deren Bedeutung sich Ihnen möglicherweise damit tiefer erschließt.

 

Für die Pfarrbriefredaktion,
Ihre Ingrid Rasch

 

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