Als das Ehepaar F. anfragte, ob jemand aus der Pfarrgemeinde ihnen die Kommunion bringen könnte, weil sie den Weg zur Kirche nicht mehr schaffen, habe ich gern ja gesagt. Die beiden hatten eigens eine besondere Kerze und ein Kreuz gekauft und beides in einem Gottesdienst im Altenheim segnen lassen.
Ich machte mich mit einer "Pyxis" zu einem ersten Besuch bei ihnen auf, die ich vor vielen Jahren von einer Verwandten übernommen hatte. Ich genierte mich ein wenig, weil dieses Behältnis so sichtbar in die Jahre gekommen war und in krassem Gegensatz stand zu der Aufmerksamkeit, mit der Frau und Herr F. den Tisch bereitet hatten für die kleine Kommunionfeier.
Vor dem zweiten Besuch suchte ich Rat bei Martin von Bongardt, der als Silberschmied eine lange Erfahrung mit der Restaurierung liturgischer Geräte hat. (Zu seiner Arbeit gab es einen Artikel im Pfarrbrief 1/2017.)
Ich glaubte, es bedürfe nur einer speziellen Reinigung, um das Behältnis wieder ansehnlich zu machen, aber das erschien nicht sinnvoll. Er vergoldete es neu und informierte mich, dass das Christusmonogramm auf dem Deckel sogar von Hand graviert wurde. Außerdem habe ich erfahren, dass Vergoldung als Oberflächenschutz speziell bei nicht edlen Metallen angezeigt ist.
Wenn ich jetzt die schön vergoldete Pyxis beim Gottesdienst auf den Altar stelle mit der Bitte, sie mit den Hostien für die Krankenkommunion zu füllen, dann "stimmt es", und es stimmt auch, wenn sie auf dem für den kleinen Gottesdienst sorgsam und liebevoll bereiteten Tisch des Ehepaares F. steht.