Trotzdem in Gottes Hand

 

Wenn schleichend Gefahr unser Leben bedroht 
durch tückische Krankheit und plötzlichen Tod, 
überall auf der Welt, auch in unserem Land, 
fühlen wir uns dann trotzdem in Gottes Hand? 
Wie finden wir Zugang zu dem, der uns sagt: 
Auch dann bin ich da, wenn ihr zweifelt und fragt. 

1.
Beklemmend sind Dinge, die weltweit geschehn, 
vor allem weil wir sie nicht richtig verstehn. 
Die Angst verführt, an uns selbst nur zu denken, 
den Fernen und Fremden kaum Blicke zu schenken. 
Doch du, Gott, willst, dass wir mitmenschlich leben  
und miteinander ein Friedensnetz weben. 
Hilf du uns zu glauben und lass uns nicht ruh’n,  
mit Umsicht und Mut deinen Willen zu tun.

Wenn schleichend Gefahr unser Leben bedroht …

2.
In Zeiten wie diesen wird schlagartig klar, 
dass vieles nicht bleiben darf so, wie es war. 
Der Wahn vom Wachstum, den wir praktizieren,  
ist schon im Begriff, zum Zerfall uns zu führen.  
Doch du, Gott, willst uns Bescheidenheit lehren,  
den Sinn des Lebens durch Teilen zu mehren. 
Hilf du uns zu glauben und lass uns nicht ruh’n, 
mit Umsicht und Mut deinen Willen zu tun.

Wenn schleichend Gefahr unser Leben bedroht …

3.
Verantwortung für alles Leben der Welt 
wird radikal neu auf die Probe gestellt. 
Den Ausverkauf der Natur zu beenden, 
liegt so fast schon nicht mehr in unseren Händen. 
Doch du, Gott, willst, dass wir achtsam verfahren 
mit deiner Schöpfung, sie sorgsam bewahren. 
Hilf du uns zu glauben und lass uns nicht ruh’n, 
mit Umsicht und Mut deinen Willen zu tun.


Raymund Weber, April 2020