Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Pfarrbrief über das Beten – das schien zunächst allen in der Redaktion ein leicht zu entfaltendes, facettenreiches Thema zu sein. Doch schnell machte sich Unsicherheit breit. Wir haben uns gefragt, ob das Thema überhaupt interessant ist für unsere Leser? Ist es nicht weit weg vom Lebensalltag der meisten Zeitgenossen? Und wenn doch nicht, würde jemand mit uns über etwas so Persönliches, geradezu Intimes sprechen?
Wir haben gestaunt: Schnell und umstandslos sind wir über das Beten mit Menschen ins Gespräch gekommen und haben uns dabei nicht selten selbst bereichert gefühlt. Der auf den ersten Blick womöglich befremdliche Titel "Rückantwort er beten" nimmt einen Hinweis auf, den viele Menschen von Einladungen kennen. Einlader und Antwortgebende sind klar definiert. Aber beim Beten? Wer lädt hier ein, wer soll wem Antwort geben?
Wir Christen glauben, dass Gott den Anfang macht, zu uns gesprochen hat durch seine Schöpfung, durch die Propheten, durch sein Wort, seinen Sohn Jesus Christus. Daraufhin erbittet er von uns eine Antwort, und wir sind eingeladen, sie in Freiheit zu geben, ihn in unser Leben einzulassen. Eine Antwort von uns Menschen geschieht im Beten, in Dank und Lob, in Bitte und Klage. Bitte auch darum, das Unverständliche ein bisschen besser zu begreifen und die Kraft, es tragen zu können.
Und wenn wir Gott so in vielfachen Formen des Gebets geantwortet haben, er-beten wir von ihm eine Rück-Antwort. Dann danken und bitten wir, dass er uns spüren lässt, dass er da ist, dass er uns Kraft und Trost gibt.
Und weil Beten ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und den Menschen ist, kann es so verschieden gestaltet sein, wie Menschen sind. Diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit entfalten wir in unserem Pfarrbrief – mit grundsätzlichen Überlegungen, mit konkreten Beispielen und persönlichen Zeugnissen. Wir freuen uns, wenn Sie sich von Texten inspirieren lassen, mit anderen über das Beten ins Gespräch zu kommen und sich selbst zum Beten ermutigt fühlen.
Ihre Pfarrbriefredaktion