"Wenn man so unmittelbar eine Rückmeldung bekommt, ist es eigentlich immer am besten," sagt Sprenger. Der Pastoralreferent hat seit vier Monaten die Erlaubnis des Bischofs, zu beerdigen – im Stadtgebiet Köln zurzeit der einzige Laientheologe.
Diese zurückhaltende Praxis löst immer wieder Erstaunen aus, denn der Priestermangel macht natürlich nicht vor der Friedhofskapelle halt. Längst ist es zu einer drängenden Frage geworden, wie die katholische Kirche in allen Gemeinden würdige Beerdigungen und angemessene seelsorgliche Begleitung der Angehörigen sicherstellen will. Die Frage, ob die Leute nicht nach dem Pfarrer verlangen, wenn der Pastoralreferent zum Trauergespräch kommt, kann Sprenger klar verneinen. "Die Menschen wünschen sich, dass der Angehörige gut beerdigt wird – also dass der Abschied von dem lieben Menschen würdig gestaltet wird. Die Unterscheidung der Berufsgruppen ist für die Menschen da zweitrangig. So ist es zumindest hier in der Stadt. Im ländlichen Raum kann das anders aussehen."
"Gut muss es sein", betont Sprenger mehrfach, und das heißt für ihn: "Es geht darum, dass während der Beerdigung und zuvor im Gespräch mit den Angehörigen ein guter Raum für die Trauer entsteht. Wichtig ist, dass die Ansprache etwas von der Persönlichkeit des Verstorbenen ins Wort bringt und würdigt. Genauso geht es aber auch darum, dass die christliche Hoffnung auf Auferstehung in der Feier spürbar wird.
Auch das gemeinsame Beten am Grab ist wichtig", so Sprenger.
"Das ist eine Form des Abschied-Nehmens. Wo das entfällt, fehlt etwas Wichtiges."