Das finden Thea (18) und Eliora (16) A., beide langjährige Messdienerinnen an St. Severin.
Claudia Pabich (Pfarrbriefredaktion) sprach mit ihnen.

Claudia Pabich: Sind Vorbilder ein Thema für euch? Etwa Stars oder Influencer … 

Thea: Ich folge einigen Influencern. Es gibt aber niemanden, mit dessen Meinungen und Haltungen ich so übereinstimme, dass ich ihn als Vorbild bezeichnen könnte. Das gleiche gilt auch für viele Stars. Manche, z.B. einige Rapper, halte ich wegen ihrer frauenfeindlichen oder rassistischen Texte für geradezu gefährliche Vorbilder für junge Menschen. Mir fällt auf, dass auch Jugendliche für Jüngere keine guten Vorbilder abgeben. Als die Älteste von drei Geschwistern habe ich mich auch schon dabei ertappt, dass ich ihnen gerade kein gutes Vorbild bin, dass ich gerade ein Verhalten an den Tag lege, das ich bei ihnen nicht sehen will.

Eliora: Oft bist du aber tatsächlich auch ein Vorbild für mich, auf deine Ratschläge kann ich immer vertrauen.

Thea: Und ich finde es inspirierend, wie empathisch und fürsorglich du mit deinen Mitmenschen umgehst. Unsere Mutter gehört in vielerlei Hinsicht auch zu meinen Vorbildern.

Eliora: Für mich ist auch unser Vater ein gutes Vorbild. Er bleibt sich immer treu, ist sehr ordentlich, arbeitet hart. Und er ist so wunderbar geduldig.

Claudia Pabich: Ein zukünftiger Partner könnte ihn sich also durchaus zum Vorbild nehmen?

Eliora: Ja, das kann man so sagen.

Thea: Menschen sind als Vorbilder vielleicht gar nicht so geeignet. Mein größtes Vorbild ist Jesus. Sein gesamtes Verhalten empfinde ich als nachahmenswert. Wie selbstlos und mitmenschlich er war. Dass er sein Leben für uns gegeben hat.

Eliora: Cool war aber auch Paulus, indem er sich so hartnäckig für Christus eingesetzt hat.

Eliora: Gerade fällt mir noch eine Situation ein, in der Herr Quirl sich in meinen Augen vorbildlich verhalten hat. Bei der Ausbildung neuer Messdiener ist einem Jungen eine Schale für Hostien heruntergefallen und zerbrochen. Herr Quirl hatte sie aus Israel aus dem Ort Tabgha mitgebracht und sie war ihm lieb und teuer. Er sagte zu dem Jungen: "Komm mal her. Dreh dich einmal um deine eigene Achse. Siehst du? An dir ist noch alles dran. Dinge kann man reparieren."