Das Wohnen im Kolleg stellt hohe Ansprüche. Benedict B. war ein Jahr lang Heimleiter (ein Amt, in das man von der Hausgemeinschaft für ein Jahr gewählt wird) und in dieser Rolle neben dem Haussprecher (auch ein gewähltes Amt) nicht nur für die Verwaltung der Finanzen, sondern auch für das Aufstellen und Einhalten von Regeln im Haus verantwortlich. Nicht zuletzt auch dafür, Konflikte zu klären und zu lösen. Vielerlei Regelungen sind notwendig, damit das Zusammenleben in einer so großen Wohngemeinschaft gelingt. Da gibt es Ämter für bestimmte Räume und Funktionen, zum Beispiel: Küche, Bibliothek, Publikation, Catering bei Veranstaltungen und vieles mehr. Auf die Frage, was passiert, wenn etwa die gemeinschaftliche Küche gar nicht oder nicht so wie vereinbart gesäubert wurde, sagt Benedict B. lächelnd und bestimmt: "Wer es einmal vergisst, kommt im folgenden Monat dreimal dran, dann freuen sich die anderen, dass sie weniger zu tun haben."
Im Haus gibt es 24 Zimmer, die mit einer Grundausstattung möbliert sind, sanitäre Einrichtungen teilen sich die Bewohner. Neben der Küche gibt es weitere Gemeinschaftsräume, in denen die regelmäßigen Hausversammlungen stattfinden und auch die Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen, deren Programm von den Bewohnern selbst initiiert und verantwortet wird.