Dr. Inga Rapp spielt Querflöte und singt in einem Chor. In unserer Gemeinde beteiligt sie sich gern an der Gestaltung der Liturgie; früher gemeinsam mit anderen erwachsenen Musiker*innen als "Hauskapelle", in den letzten Jahren überwiegend im Duo mit Ralf Rhiel in den Sonntagabendmessen in St. Maternus. Sie ist mit vielen Menschen über ihr Singen und Musizieren ins Gespräch gekommen.
Wunder kann man nicht gezielt produzieren.
Instrument einpacken, sich aufs Rad schwingen und im Kopf den festen Vorsatz haben: Heute mache ich ein Wunder – das ist eine regelrecht absurde Vorstellung!
Andererseits: Es gibt sie, diese wundervollen Momente. Aber wie fühlt es sich an, daran beteiligt zu sein?
Goethe hat es den Faust im gleichnamigen Theaterstück so formulieren lassen: "Werd' ich zum Augenblicke sagen: verweile doch! du bist so schön! Dann magst Du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehen." Meine persönliche Beschreibung lautet schlicht: Dann höre ich auf zu denken und BIN nur noch.
Aber ist mein Empfinden denn überhaupt repräsentativ? Wie empfinden andere Musiker diese Momente? Eine kleine Umfrage im Bekanntenkreis ergänzte meine Gedanken um wertvolle Aspekte. Wichtigster Punkt ist die Gemeinschaft, die im Augenblick des Musizierens spürbar wird.